Was ist CranioSacrale Therapie?
CRANIUM = SCHÄDEL SACRUM = KREUZBEIN
Die CranioSacrale Therapie zählt zu den Körpertherapien. Ihre sanfte und tiefgehende Herangehensweise folgt einem ganzheitlichem Ansatz. Grundlage ist die Arbeit mit dem craniosacralen System.
Dieses umfasst den Schädel (Cranium), die Wirbelsäule und das Kreuzbein (Sacrum) mit seinen Membranen. Hier umfließt die Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit unser Nervensystem und pulsiert in einem bestimmten Rhythmus. Dieser breitet sich über das Bindegewebe aus und ist als feine Bewegung am ganzen Körper spürbar.
Dieser craniosacrale Rhythmus existiert neben unseren anderen Körperrhythmen wie Atmung oder Herzschlag und wird auch als „primär respiratorischer Rhythmus“ bezeichnet.
Die Wurzeln der CranioSacralen Therapie liegen in der Osteopathie. Ursprünglich entwickelte Dr. William Garner Sutherland (1873 – 1954) die craniale Osteopathie mit den Grundhaltungen:
- Der Körper des Menschen ist eine Einheit
- Er besteht aus Körper, Geist und Seele.
- Der Körper des Menschen trägt die Fähigkeit sich selbst zu heilen in sich.
- Struktur und Funktion beeinflussen sich gegenseitig.
Durch die Arbeit des Osteopathen Dr. John E. Upledger entwickelte sich die CranioSacrale Therapie zu einer eigenständigen Therapieform, in die auch die emotionale Arbeit mit einbezogen wurde.
Die Behandlung
Nach einem kurzen Vorgespräch findet die CranioSacrale Behandlung in möglichst bequemer Kleidung im Liegen statt. Die Besonderheit besteht in der sanften, achtsamen und „zuhörenden“ Berührung durch die Hände des Therapeuten. Durch diese Art der Behandlung lässt das System aus Körper, Geist und Seele Entspannung und Ausgleich zu.
Mithilfe der CranioSacralen Methode kann ein tiefer Lösungsprozess in Gang gesetzt werden, der nicht nur phyische sondern auch psychische und emotionale Themen an die Oberfläche bringt. Dabei ist es wichtig, die Symptome als Sprache des Körpers zu verstehen und ihre Ursachen bewusst zu machen. Dies geschieht mit sprachlicher Begleitung, die zur eigenen Körperwahrnehmung und Bewusstwerdung einlädt.
CranioSacrale Behandlungen unterstützen unser gesamtes System, wieder in den Fluss des Lebens und in Harmonie mit Körper, Geist und Seele zu kommen.
Was Cranio noch kann …
Neben der strukturellen Arbeit kann Cranio Ressourcen erspüren, finden und aufbauen. Ressourcen werden auch als Kraftquellen beschrieben. Und diese gilt es immer wieder aufzubauen, zu stärken. Die Craniosacrale Therapie setz genau hier an. Durch einfühlsame Behandlung im geschützten Raum und eingestimmter Präsenz.
Die Anwendungsgebiete
CranioSacrale Therapie wird bei folgenden Beschwerdebildern eingesetzt:
- Schmerzen (Kopfschmerzen, Migräne, Rückenschmerzen, Bandscheibenproblemen, usw.)
- Kiefergelenksbeschwerden, begleitend bei / vorbereitend auf Zahnregulationen
- Tinnitus, Schwindel, Gleichgewichtsstörungen
- Funktionelle Beschwerden (ohne ersichtliche medizinische Ursache)
- Psychosomatische Beschwerden
- Erschöpfungszustände
- Stress und seine Folgeerscheinungen
- Schlafstörungen und Angstzustände
- Nach körperlichen Verletzungen (Unfälle mit Schleudertrauma, Stürze, Operationen)
- Nach emotionalen Traumata
- Unruhe, Hyperaktivität und Konzentrationsschwäche
Mehr Informationen
Die Craniosacrale Therapie ist eine körperorientierte, manuelle Behandlungsform, die sich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in den USA aus der Osteopathie entwickelt hat. Sie basiert auf der Arbeit mit dem craniosacralen Rhythmus, der sich im feinen Pulsieren der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit zeigt. Diese Flüssigkeit nährt, bewegt und schützt unser Nervensystem – vom Schädel (Cranium) bis zum Kreuzbein (Sacrum). Da der Craniosacrale Rhythmus sich über das Bindegewebe im ganzen Körper ausbreitet, ist er überall tastbar.
Craniosacral-Praktizierende erspüren die Qualität der rhythmischen Bewegungen und können sie unterstützen und harmonisieren. Daraufhin lösen sich Verspannungen, Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen; das Immunsystem erfährt eine Stärkung und die Vitalfunktionen stabilisieren sich.
Craniosacral-Praktizierende arbeiten ganzheitlich und mit größter Sorgfalt – auf körperlicher, emotionaler und psychischer Ebene. Sie orientieren sich an der uns innewohnenden Gesundheit und an den Selbstheilungskräften, die wir mitbringen. Eine respektvolle sprachliche Begleitung der manuellen Behandlung unterstützt die Selbstwahrnehmung und kann auch emotionalen Prozessen Raum und zugleich Halt bieten.
Ihre Wurzeln hat die Craniosacrale Methode in der Osteopathie, die 1874 von dem amerikanischen Arzt Andrew Taylor Still (1828-1917) begründet wurde. Still erkannte die zentrale Bedeutung der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit (Liquor) für den Organismus. Diese Flüssigkeit, die in den Gehirnkammern (Ventrikel) erzeugt wird, schützt und versorgt Gehirn, Rückenmark und Nerven. Darüber hinaus ist sie ein wichtiger Informationsträger.
Stills Schüler William Garner Sutherland (1873-1954) – ebenfalls Arzt und Osteopath – entdeckte um 1900 rhythmische Bewegungen des knöchernen Schädels (Cranium), die er auch im Gehirn, den Hirnhäuten, dem Liquor, der Wirbelsäule und im Kreuzbein (Sacrum) wahrnehmen konnte. Er maß diesen Bewegungen, die – neben der Lungenatmung und dem Herzkreislaufsystem – einen weiteren Körperrhythmus zeigten, eine zentrale Bedeutung zu und nannte sie „Primäre Respiration“. Im Verlauf jahrzehntelanger Forschung beschrieb Sutherland dann eine Kraft (potency), die diese unwillkürlichen rhythmischen Bewegungen der Primären Respiration erzeugt und aufrechterhält. Hinter dieser Potency wirke ein „Lebensatem“ (Breath of Life), so Sutherland.
Der amerikanische Forscher und Osteopath John E. Upledger (1932-2012) verwandte Ende der 1970er Jahre erstmals den Begriff „Craniosacrale Therapie“ und machte die Methode bekannter. Er verfeinerte die Behandlungstechniken der craniosacralen Osteopathie und entwickelte neue. Zudem bezog er eine prozess-begleitende emotionale Arbeit als naturgemäße Fortführung in die craniosacrale Methode ein.
Heute gibt es unterschiedliche Zugänge zu craniosacraler Arbeit: Für einige ist sie eine physiotherapeutische Methode, andere verstehen sie als Teilgebiet der Osteopathie oder als eine eigenständige Therapieform und bezeichnen sie beispielsweise als Craniosacrale Biodynamik, Craniosacrale Heilkunst, Craniosacrale Therapie oder Craniosacrale Methode.
Dabei haben die unterschiedlichen Rhythmen und Bewegungen des craniosacralen Systems je nach Methode, aber auch je nach Tempo und Qualität verschiedene Namen. All diese Rhythmen und „Gezeiten“ sind am gesamten Körper spürbar, sie erreichen gleichsam jede Zelle. Das freie Fließen der cerebrospinalen Flüssigkeit (Liquor) ermöglicht es den Knochen, dem Nervensystem, den Organen und allen Geweben im Organismus optimal miteinander zu kommunizieren. Verschiedene Qualitäten der Rhythmen geben Auskunft über den Zustand des Organismus auf all seinen Ebenen. Spannungen, Funktionsstörungen oder strukturelle Veränderungen im Nervensystem, an Faszien, im Gewebe, an Organen, Muskeln und Knochen lassen sich auf diese Weise ertasten und behandeln. Dies ist die Grundlage für die Anwendung und Wirkungsweise der Craniosacralen Methode.